Donnerstag, 4. August 2016

Mama und Papa bitte zieht nicht an uns! Trennungskinder werden hin- und hergeschoben

Hallo Ihr lieben, 

heute gibt es wieder mal einen nachdenklichen Beitrag. Und ich habe mir lange überlegt ob ich ihn veröffentliche. Doch ich sehe es immer wieder im Umfeld und höre es auch. Kinder werden nach einer Trennung zum Pinball gemacht, vieles wird auf den noch so kleinen Rücken ausgetragen. 

Und ich frage mich wieso?

Auch ich war einmal in so einer Lage, ich trennte mich von dem Kindsvater der Teenmaus, und nie wäre mir eingefallen es auf ihrem Rücken auszutragen. 
Immer wieder nahm ich ihn in Schutz wenn er keine Zeit hatte, auch wenn ich oft enttäuscht deswegen war, so war ich auch enttäuscht auf mich. Wir hatten es nicht geschafft für sie als Eltern zu funktionieren, weil wir es als Paar nicht mehr schafften. Wir machten uns unsere Probleme immer unter uns aus, egal wie sauer ich auf ihn auch war. Für sie war und blieb er ihr liebender Papa so. 


Es gibt aber auch die andere Seite, wo Eltern alles über den Rücken der Kinder ausmachen und den anderen schlecht reden. Wo kein gutes Haar mehr am anderen Elternteil bleibt. 

Und die Kinder? 

Sie wissen doch oft gar nicht mehr zu wem sie halten sollen, lieben sie doch beide Elternteile! 

Halten sie aber zu dem einen, enttäuschen sie in dem Fall den anderen. 
So klein sie oft noch sind, so werden die Trennungskinder innerlich zerrießen. Oft hört man es von den Müttern, wie sie den Vater schlecht machen.
 DOCH ES GEHÖREN IMMER ZWEI ZU EINER TRENNUNG!
Und genau diese zwei sollten nur das Paar selbst sein, doch ihre Elternbeziehung können sie nicht trennen. Leichter ist es aber die Schuld wegzuschieben, einfach dem anderen in die Schuhe schieben und man selbst ist das Unschuldslamm.  Kommt dann noch ein neuer Partner oder Partnerin ins Spiel, wird es meist noch schlimmer mit der Hetzjagt. 
Die "verletzten" Gefühle werden auf den Kindern ausgelassen und sie dürfen den neuen Partner dann oft nicht mal mögen. 
Auch wenn man ihn eigentlich toll findet!
Das große Tauziehen kann beginnen und oft trennen sich Partner wieder, weil einfach der Exelternteil so mitmischt. 
Denkt in dem Fall aber einmal jemand an die Kinder? Sie spüren genauso diesen Hass, diese Wut und alle anderen negativen Gefühle. 
Denkt man jetzt, wie soll ich selbst mit dem klar kommen was mein Expartner getan hat? Dann sollte man genau hinsehen? ICH muss damit klar kommen, doch nicht mein Kind kann mir diese Last abnehmen. 
Wie soll ein Kind diese Last tragen, wenn man sie schon selbst nicht ertragen kann?

Es ist ja nicht verwerflich das man sauer ist auf den Vater der Kinder. Selbst hat man die ganze Arbeit, soll arbeiten gehen, denn Haushalt machen, die Kinder erziehen usw. Und beim Vater gibt es dann am Wochenende immer das Unterhaltungsprogramm und er hat diese Arbeiten ja nicht. Diese enorme Verantwortung. Und doch sind es unsere Gefühle, diese wir nicht auf die Kinder abschieben dürfen. Unseren Hass und Frust, an ihnen auslassen, sie innerlich Mitzerreißen. 
Ich möchte jetzt nicht derjenige sein der mit dem Finger aufzeigt. Nein, ich weiß wie schwer es oft war als alleinerziehende. Alle Sorgen immer alleine stemmen, die Wut auf ihn, die Liste könnte ich ewig weiter führen. Diesen Schmerz fühlen wir, wir legen uns damit Steine in den Weg. Auch wenn es schwer ist, baut lieber etwas Schönes daraus. Denn der Vater eurer Kinder wird weiter gehen, auch ohne euch! Egal wie sehr ihr ihn hasst. 

Und egal wie schwer es ist für euch als Paar. Zeigt euren Kindern trotzdem, ihr dürft uns beide lieben als Eltern und ihr müsst nicht mit ihn diesem Kampf mitkämpfen.

Und wenn ich jetzt nicht alle verschreckt habe mit meinem Beitrag, würde ich gerne mehr über alleinerziehende berichten. Ich möchte euch Eure Geschichten erzählen lassen. Gerne auch anonym!
 Wer Lust dazu hat schickt mir einfach eine E-mail. 

Liebe Grüße
Eure Julie



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