Mittwoch, 15. Juni 2016

Kinder ertrinken leise - Gefahren in der Sommerzeit

Gerade in der Sommerzeit passiert es immer wieder, man hört im Radio das Kinder ertrinken.
Jetzt denkt sich doch jeder, dass muss man doch merken!

Nein, weil Kinder nicht lauthals schreien wenn sie ertrinken. 
Warum ich das so weiß?

 
Weil ich selbst als Kind fast ertrunken wäre! 

Man kann nicht mehr schreien das einzige was man versucht ist Luft zu bekommen, einen Hauch Luft, bevor man wieder im Wasser untergeht. Ich war damals 7 Jahre, gerade in den Schwimmanfängen, eigentlich hätte ich es wissen müssen. Doch ich wollte mich doch nur am Rand des Schwimmbeckens ein Stück nach vorne ziehen. Meine Familie und der Schwimmmeister standen doch genau daneben, also was soll mir passieren. In diesem Leichtsinn passierte es, ich rutschte ab und sank ins Wasser. Immer wieder versuchte ich panisch den Beckenrand zu erwischen. Schreien ging nicht, sonst hätte ich keine Luft holen können. Nachdem ich ein kleines bisschen Luft geholt hatte, war ich schon wieder im Wasser, in meinem Kopf war immer warum hört mich keiner. Wir schreien, aber es kommt kein laut über die Lippen. Für mich ging es nochmal gut aus, sie haben mich noch bemerkt bevor mir die Kraft ausgegangen ist. 
Doch ich habe auch das andere erlebt. Wo keiner mehr kam um zu helfen, wo es zu spät war. 
 Wo ein Vater mit seinen Kindern schwimmen war, und der Sohn durch einen Schwimmer im Wasser gefunden wurde. Zu spät. Dort waren auch viele Menschen im Wasser, es hat ihn keiner gehört.

Weil Kinder LAUTLOS ertrinken!

Die Gefahr liegt ganz nah: Laut der European Child Safety Alliance (ECSA) verunglücken Kinder bis zu zwei Jahren am häufigsten in der Badewanne. Ein- bis Dreijährige ertrinken meist in Gartenteichen, die Zwei- bis Sechsjährigen in offenen Gewässern. Die über sechsjährigen Kinder ertrinken meist in Schwimmbädern.

Für Eltern gilt: 
Kinder müssen IMMER in eurer Sichtweite sein und kleine Kinder sogar in eurer Reichweite.
Schon 20 Sekunden aus, damit ein Kind ertrinken kann.

Nie durch Gespräche oder ein Buch ablenken lassen. Selbst wenn eure Kinder nicht im Wasser sind, so müsst ihr immer Achtsam sein. Wasser zieht Kinder immer magisch an. Berechnet wie lange ihr braucht und euer Kind könnte da schon im Wasser liegen. 


 Verlasst euch nicht auf den Schwimmmeister, sie leisten klasse Arbeit, doch bedenkt wie viele Menschen noch mit euch im Schwimmbad sind. Die Verantwortung habt immer ihr!

Doch wer denkt das passiert nur im Schwimmbad, für Kinder unter 3 Jahren reichen schon 5 cm Wassertiefe aus. 

Was sind schon 5 cm?  

Wenn wir alle ehrlich sind nicht viel, da reicht oft schon eine Pfütze aus. Also kann es überall passieren. Oder der Teich im Garten! Das Planschbecken! Die Badewanne!

Wie kann ich vorbeugen?
  • Babys und Kleinkinder dürfen niemals unbeaufsichtigt in der Badewanne bleiben.
  • Dies gilt auch für Schwimmbecken, Regentonnen und alle offenen Gewässer (wie z. B. Bach, Flüsse, Meer...)
  • Swimmingpools und Planschbecken abdecken wenn sie nicht benutzt werden.
  • Gartenteiche sollten umzäunt sein.
  • Verschließen Sie immer ihre Regentonnen kindersicher.  
  • Bei einer Bootsfahrt den Kindern immer eine Schwimmweste anlegen.
  • Nicht gleich nach dem Essen mit dem Kind ins Wasser gehen.
  • Kinder an heißen Tagen immer erst mit einer Dusche abkühlen, bevor es ins Wasser geht.
  • Kinder sollten so früh wie möglich schwimmen lernen. Wichtig ist, dass man dann immer wieder das Schwimmen übt, da es schnell wieder verlernt wird. 
 
Schwimmreifen und /oder Schwimmflügel schützen nicht vor dem Ertrinken!



Es kann jeden treffen, dass sollte man nicht vergessen! 

Ganz ehrlich wie oft wart ihr schon in so einer Situation, wo ihr dachtet: "Ist ja nochmal gut gegangen, er/sie ist ja nur kurz ins Wasser gefallen!"?

Irgendwann könnte dieses "KURZ" aber zu spät sein!

Deshalb lasst eure Kinder bitte nie alleine und unbeaufsichtigt mit Wasser. 

Eure Julie







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